Nachdem wir im letzten Teil Proxmox installiert haben, richten wir das System ein wenig ein. Der Hersteller hat hier schon einiges an Vorarbeit geleistet, sich aber auf Abo-Kunden konzentriert. Das ist aber nicht weiter problematisch – zwei Kleinigkeiten, und die Software rennt…

Wir loggen uns also mit dem SSH-Client unserer Wahl auf dem Proxmox-Server ein – der Benutzer ist root, das Kennwort haben wir bei der Installation angegeben. Als Erstes ist die Datei

/etc/inputrc

dran. Die hat zwar mit Proxmox selbst nichts zu tun, erleichtert aber die spätere Arbeit mit der Konsole erheblich: Etwa um Zeile 45 herum gibt es eine Zeile „# alternate mappings for „page up“ and „page down“ to search the history“. Ich entferne immer die Kommentare bei den beiden nachfolgenden Zeilen.

Das hat einen Grund: Wenn man auf der Konsole unterwegs ist, wird jeder Befehl, den man eingibt in einer Datei abgespeichert. Bei der nächsten Anmeldung kann man über Cursor hoch / runter die zuletzt eingegebenen Befehle abrufen; das spart einiges an Tipparbeit. Das ist der Standard bei Linux-Systemen. Die beiden eben auskommentierten Zeilen bringen die Tasten Page Up und Page Down ins Spiel: Mit ihnen lässt sich die History nach Befehlszeilen durchsuchen, die mit den Zeichen beginnen, die gerade eingegeben sind.

Beispiel: Irgendwann habe ich mal das Ende des Syslogs anzeigen lassen (tail /var/log/syslog.log). Wenn ich das jetzt nochmal machen will, genügt es, ta einzugeben und Page up zu drücken. Daraufhin wird die History nach allem, was mit ta beginnt, durchsucht. Klingt kompliziert, ist aber recht einfach und eine echte Erleichterung (bei SuSE Linux ist diese Einstellung Standard).

Jetzt sind noch zwei Kleinigkeiten in den Paketquellen anzupassen: Bei der Installation werden die Paketquellen für Enterprise Subscription-Kunden eingerichtet. Wer – wie ich – keine Enterprise Subscription hat, muss diese Quellen deaktivieren und statt ihrer die Non Enterprise-Quellen aktivieren. Dafür sind zwei Schritte erforderlich:

In der Datei

/etc/apt/sources.list.d/pve-enterprise.list

muss die einzige Zeile auskommentiert werden. Damit sind die Enterprise-Quellen ausgeschaltet.

Nun muss noch in der Datei

/etc/apt/sources.list

folgender Eintrag am Ende hinzugefügt werden:

deb http://download.proxmox.com/debian/pve buster pvetest

Nach dem obligatorischen apt-get update sind die alten Quellen aus- und die neuen eingeschaltet.

Jetzt – bzw. im nächsten Teil – können wir uns an der Weboberfläche anmelden und anfangen, das System zu erkunden, Speicher zuzuweisen und Container und virtuelle Maschinen einzurichten.