So Ihr Lieben,

wie ein bekannter Kinderliederautor mal textete: „Dat Joahr geiht zo Enn“ (für unsere Freunde aus Norditalien: „Das Jahr geht zuende“) – und dieses Jahr hatte es in sich…
Am Anfang haben alle gedacht, Corona ist weit weg. Dann auf einmal war es da – Homeoffice, Homehaushalting, Homeschooling, Homenervenzusammenbruching und Hometischkantenbeißing. Die Fallzahlen in den Laboren sind explodiert – in einem Fall von etwa 300 pro Woche auf über 1000, später sogar 3000, am Tag. Manch einer hatte Glück und konnte ab März von zuhause aus arbeiten. Andere mussten zur Arbeit – ins Labor zum Beispiel. Morgens um sieben Uhr aus dem Haus, Rückkehr – mit Glück – vor Mitternacht…

Dann kamen die Spinner, die meinten, Corona gäbe es gar nicht und das sei alles eine Verschwörung, damit Bill Gates uns Chips implantieren könne. Oder die Idioten, die meinten, man könne Corona nicht sehen und deshalb existiere es nicht – deren Hirn kann man auch nicht sehen…
Und diese armen, armen Leute, die sich fühlen wie Sophie Scholl. Mein Respekt an den Ordner, der ihr seine Weste gegeben hat und mit den Worten „Für so nen Scheiß mach‘ ich doch hier nicht den Ordner“ gegangen ist.

Jetzt ist Licht am Ende des Tunnels in Sicht: In Form eines Impfstoffs. Hoffen wir, dass das funktioniert und wir demnächst wieder ein halbwegs normales Leben führen können.
Viel mehr ist dieses Jahr tatsächlich nicht passiert – wie auch? Das öffentliche Leben ist ja weitgehend heruntergefahren. Ich habe einen Funklehrgang für die Feuerwehr gemacht und einen für die DLRG. Außerdem baue ich die Webseite für den Niedersächsischen Ju-Jutsu Verband.

Auch wenn ich Verständnis für die Leute habe, die immer schneller, höher, weiter, mehr wollen, fand ich diese Entschleunigung gar nicht schlecht.

In diesem Sinne: Genießt die letzten Tage des Jahres, verbringt etwas Zeit mit Euren Liebsten, kommt gut ins nächste Jahr und – das ist das Wichtigste – bleibt gesund!